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1. Fasten und Herzerkrankungen
Pressemitteilung der Deutschen Herzstiftung

Die Deutsche Herzstiftung hat in einer Pressemitteilung vom 16.02.2021 Stellung zum Fasten bei Herzkrankheit genommen.  Artikel der Herzstiftung

In diesem Artikel rät Prof. Dr. med. Hans Hauner herzkranken Menschen nicht grundsätzlich vom Fasten ab, allerdings zur Vorsicht: „Grundsätzlich sollten Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ihren Fasten-Wunsch vorab mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen". Weitere Aussagen im Artikel sind:
  • Herzpatienten sollten auf extreme Formen wie Null-Diäten komplett verzichten. Hintergrund: die Nährstoffzufuhr ändert sich massiv. Zu wenig Kalium könne beispielsweise bei Herzpatienten mit Herzrhythmusstörungen eben solche auslösen.
  • Eine moderate Energieeinsparung von etwa 500 bis 800 kcal pro Tag sei jedoch auch für Menschen mit koronarer Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz möglich.
  • Patienten mit Herzinsuffizienz sollten auf ein echtes Fasten besser ganz verzichten.
  • Viel mehr als das Fasten empfiehlt Hauner sowohl gesunden als auch kranken Menschen eine gesunde Ernährung, die schmeckt und sich einfach zubereiten lässt – wie z.B. die mediterrane Kost, wie sie die Herzstiftung seit vielen Jahren propagiert.

Deutsche Aerztegesellschaft Heilfasten

Die "Deutsche Aerztegesellschaft Heilfasten" beantwortet die Frage "13. Wie wirkt sich Fasten aufs Herz aus? Artikel zur Frage

Zitat: Dieser zentrale Muskel ist in seiner Energieversorgung weitgehend unabhängig von der Glucoseversorgung, da er grundsätzlich überwiegend seine Energie aus Abbauprodukten des Fettstoffwechsels bezieht. Ist der Herzmuskel durch langjährigen erhöhten Blutdruck übermäßig angewachsen (Hypertrophie), kann durch das Fasten die Dicke des Herzmuskels reduziert werden. Das für die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels repräsentative natriuretische Peptid (BNP bzw. NT-proBNT) wird durch das Fasten günstig beeinflusst. In zwei epidemiologischen Studien aus Utah, USA fand sich ein deutlicher Hinweis, dass regelmäßiges Fasten das Risiko für Diabetes mellitus Typ2, Hyperlipidämie und koronare Herzerkrankung verringert.

Fazit fürs Fasten nach Buchinger
  • Liegt eine Herzerkrankung vor, so sollte die Teilnahme am Buchinger Fasten ärztlich abgeklärt werden.
  • Eine Abklärung lohn sich, da das Fasten mit Herzerkrankungen sich positiv auf koronare Herzerkrankung auswirken kann und nicht kategorisch von den Experten abgelehnt wird.
  • Professor Hans Hauner empfiehlt (statt dem Fasten) eine gesunde Ernährung, die schmeckt und sich einfach zubereiten lässt, wie zum Beispiel die mediterrane Kost.


2. Niedriger Blutdruck
Der Blutdruck gibt an, wie stark das Blut durch den Körper gepumpt wird. Die Normalwerte liegen bei 120 mmHg (systolischer Wert) zu 80 mmHg (diastolischer Wert). Niedriger Blutdruck (<105/<65 mmHg) wird Hypotonie genannt. Bluthochdruck (>140/>90 mmHg) wird als Hypertonie bezeichnet.
Kann ein Teilnehmer mit niedrigem Blutdruck am Fasten nach Buchinger teilnehmen?
Ein niedriger Blutdruck ist für sich allein noch kein Kriterium für die Nicht-Teilnahme. Zu beachten ist, dass es beim Fasten durch den Verlust von Wasser in Folge zu einer Blutdrucksenkung kommt. Leidet jemand unter ernsthaften Herzerkrankungen oder verengten Arterien, für den kann ein massiver Blutdruckabfall mit Durchblutungsstörungen durchaus gefährlich werden. In diesem Falle ist eine Voruntersuchung bei einem Arzt oder ein Aufenthalt in einer Fastenklinik unter Umständen besser als eine Fastenkur für Gesunde.
Wie verändert sich der Blutdruck im Verlauf einer Fastenwoche?
Wer fastet nimmt durchschnittlich 350-500 g Körpermasse pro Tag ab. 1 bis 2 Kg des anfänglichen Gewichtsverlustes entfallen allerdings auf den Verlust von Flüssigkeit. Die starke Entwässerung kann gelegentlich zu Beschwerden wie Schwindel, Herzklopfen oder Rückenschmerzen führen. Abhilfe: Mehrere Entlastungstage im Vorfeld, eine leichte Kochsalzgabe sowie ausgedehnte Wanderungen helfen bei diesen Beschwerden. Als Folge der Entwässerung kommt es weiter zu einer Blutdrucksenkung ab dem 2 oder 3 Fastentag.
Umgang mit niedrigem Blutdruck
  • Bei niedrigem Blutdruck reduziert man die Glaubersalzmenge (ca. 5 Gramm weniger).
  • Bei sehr niedrigem Blutdruck empfiehlt es sich nicht zu Glaubern, sondern mit einem Einlauf die anfängliche Entleerung asuzulösen.
  • Gemüsebrühe: Faster mit niedrigen Blutdruck nehmen etwas mehr Salz für die Brühe (normalerweise nimmt man 1 g Kochsalz pro Liter Brühe).
  • Basenpräparate unterstützen durch die entsäuernde Wirkung und die Mineralien die Regulierung des Wasserhaushaltes und des Blutdrucks.
Massnahmen bei Unwohlsein durch niedrigen Blutdruck
Falls der Faster unter zu niedrigem Blutdrucks (deutlich unter 120/70 mmHg) leidet, kommen folgenden Massnahmen in Frage:
  • Sich hinlegen, Beine hochlegen und abwarten.
  • 1 Teelöffel Honig und/oder 1 Glas Apfelsaft.
  • Verwendung eines Riechfläschchen (Campher, Pfefferminz) wirkt sofort Blutdruckstabilisierend.
  • Korodin einnehmen (ca. 10 Tropfen)
Zur Verwendung von Korodin
Laut der "DFA" hat sich Korodin in der Fastenleiterpraxis als sicheres und bewährtes Mittel zur Steigerung der Befindlichkeit bei kurzfristigen Hypotonieproblemen im Fasten erwiesen. Der Teilnehmer entscheidet selbst, die Tropfen zu nehmen. Zuvor sollte der Faster sich durch eine selbstkontrollierte Blutdruckmessung versichern, dass er einen akuten niedrigen Blutdruck hat.
Link zum Thema
Der NDR Ratgeber Gesundheit hat einen interessanten Artikel mit einer Studie zum Thema Fasten und Blutdruck veröffentlicht: Mit Fasten Bluthochdruck senken | NDR.de - Ratgeber - Gesundheit

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